Armedangels – die wahrscheinlich bekannteste nachhaltige Marke

Beginnen wir mit einer der wohl bekanntesten Marken für nachhaltige Kleidung. Armedangels produziert faire Mode sowohl für Männer als auch für Frauen. Die Designs gehen dabei von schlicht bis ein wenig ausgefallen, doch das Wichtigste an den Klamotten ist, dass sie langlebig sind. Langlebigkeit ist der Marke sehr wichtig. Ganz nach dem Motto: weg von Fast Fashion und hin zu Slow Fashion.

Um der Nachhaltigkeit gerecht zu werden, setzt die Marke ihren Fokus nicht nur auf möglichst faire Klamotten, sondern kooperiert auch oft mit externen Organisationen gegen zum Beispiel Textil Slavery, den Klimawandel und für die Unterstützung von POCs. Derzeit kooperieren sie mit dem deutschen Kinderverein, um ein Zeichen gegen Misshandlung zu setzen. Zu diesem Zweck hat Armedangels ein Shirt entworfen, aus dessen Verkauf alle Einnahmen an die Organisation gehen.

Neben dem sozialen Engagement ist der Firma, um grüne Mode herstellen zu können, ein ausgeklügeltes Recyclingsystem sehr wichtig. Wer seine Kleidung nicht länger benötigt, kann diese beim Hersteller abgeben, die Altkleider gehen anschließend in den eigenen Secondhand-Shop oder werden zu neuen Klamotten gemacht. Unter anderem werden Jeans aus den ausgedienten Klamotten produziert. In Hinblick auf ihr Klimaziel, versucht die Marke bis einschließlich 2030 vollkommen klimaneutral zu sein. Um diesen Meilenstein zu erreichen, versuchen sie bereits jetzt, so umweltfreundlich wie nur möglich zu sein. Zum Beispiel wird der Fair Fashion Online Shop ebenso wie die Büroräume mit erneuerbaren Energien betrieben. Zusätzlich investiert der Konzern regelmäßig in Kompensationsprojekte, um den eigenen CO₂-Wert ausgleichen zu können.

Die Kleidung selbst wird aus Bio-Baumwolle hergestellt. Der Anbau der Wolle erfolgt unter den Richtlinien des ökologischen Landbaus, was die Verwendung von wenig Wasser und ein Verbot der chemischen Düngung beinhaltet. Ökologische Kleidung beinhaltet nicht nur die Fasern, aus denen sie hergestellt werden, sondern auch die Bedingungen, unter den sie hergestellt werden. Um gerechte Arbeitsverhältnisse garantieren zu können, setzt Armedangels viel Wert auf Transparenz von den Firmen, mit denen sie zusammenarbeiten, um die Unterbezahlung der Mitarbeiter:innen verhindern zu können. Auch ihren Lieferanten zahlen sie rund 20% mehr, als es der Mindestlohn besagt. Nach wie vor werden Frauen tendenziell für die gleiche Arbeit weniger bezahlt als Männer. Die Firma achtet darum sehr stark darauf, dass gleiche Positionen geschlechtsunabhängig bezahlt werden.

Hessnatur – langlebige und zeitlose Kleidung

Die Marke Hessnatur assoziieren leider noch ziemlich viele Menschen mit farbloser, kratziger Bio Kleidung, die eher was für die Großeltern wäre, doch dieses Image wird ihnen schon lange nicht mehr gerecht. Im Shop erhält man sowohl nachhaltige Männermode, als auch faire Klamotten für Frauen. Die Designs sind zwar allesamt schlicht, doch auch definitiv zeitlos. Hessnatur stellt Mode her, die Verantwortung übernimmt. Bislang konnten sie 3,07 Mio. Kilogramm CO₂-Emissionen einsparen und 7,16 Mrd. Liter weniger Wasser verbrauchen. Auch bei der Herstellung der Kleidung versucht die Marke, so nachhaltig wie nur möglich zu produzieren. Dafür verwenden sie nahezu vollkommen Naturfasern, von denen sich 78% recyceln lassen. Um die Qualität gewährleisten zu können, lässt sich die Marke immer wieder von unabhängigen Non-Profit-Organisationen prüfen.

Vor allem das Recyceln ist der Fair Fashion Marke sehr wichtig. Hessnatur glaubt an das zweite Leben eines Kleidungsstücks und versucht deswegen so viel wie möglich wieder zu verwenden. Wie bei Armedangels gibt es hier eine Jeans Kollektion, die aus recycelten Materialien gefertigt wurde. Ein Vorbild auf dem Arbeitsmarkt, sowohl als Marke, als auch als Arbeitgeber zu sein, ist eines ihrer zentralen Vorhaben. Immer wieder kämpft Hessnatur gegen die Ausbeutung, Diskriminierung und die Kinderarbeit, die in der konventionellen Modebranche Alltag ist. In der Fair Wear Foundation setzen sie sich ebenfalls für langfristige Partnerschaften und für das Training und die Bildung ihrer Angestellten ein.

Thinking Mu – außergewöhnliche Muster und Kleidung aus besonderen Stoffen

Thinking Mu hat wohl so ziemlich die ausgefallensten Designs unter den Slow Fashion Marken. Auch sie bieten nachhaltige Mode online an. Sowohl Männer als auch Frauen werden hier mit hochwertiger Fairtrade Mode versorgt. Die Qualität der Kleidung ist dabei wirklich gut, das merkt man vor allem an dem Gefühl, das die Klamotten auf der Haut hinterlassen. Die Shirts werden zum Beispiel aus Hanffasern produziert.

Ein Großteil der hergestellten Bio Mode setzt sich auch bei Thinking Mu aus recycelten Stoffen zusammen. Faire Kleidung zu produzieren ist ein umfangreicher Prozess, da viele der Bereiche, die zur Modeproduktion benötigt werden, sowohl ethisch als auch in der Nachhaltigkeit zu wünschen übrig lassen. Thinking Mu gibt darum alles, um ihre Kleidung nachhaltig zu gestalten, ihre Materialien wählen sie dementsprechend mit Bedacht und mit dem Blick auf den ökologischen Fußabdruck aus. Auch die Produktionsstätten sind für eine umweltfreundliche Herstellung entscheidend. Die Firma achtet auf möglichst kurze Produktionswege und humanistische Verhältnisse innerhalb der Herstellungskette. Wasser ist eine für die Menschheit entscheidende Ressource, allerdings wird es auch in Massen zur Herstellung von Kleidung benötigt. Als Produzent von Öko Mode achtet die Firma stetig darauf, den eigenen Verbrauch so ressourcensparend wie nur möglich zu gestalten und Wasser als wichtige Quelle des Lebens zu behandeln. Der CO₂-Fußabdruck von herkömmlichen Modemarken ist enorm. In der Vorbildfunktion, die die Marke für sich einnehmen will, ist es ihr aus diesem Grund wichtig, eine Produktion mit möglichst geringem Verbrauch zu verantworten.

Ein weiterer Klimakiller in der Fashion Industrie sind die vielen Toxine und der sonstige Müll, der sowohl in der Produktion als auch in der Vernichtung von überflüssiger Kleidung anfällt. Thinking Mu versucht den Einsatz solch giftiger Stoffe so gering wie nur möglich und die Kollektionen klein und langlebig zu planen, sodass unnötiger Müll eingespart werden kann. Zusammenfassend lässt sich also feststellen, dass das junge Unternehmen sowohl ökonomisch, ökologisch und sozioökonomisch ein nachhaltiger Betrieb ist. Sie besitzen sowohl das BSCI-Siegel als auch das SEDEX Siegel, zwei der wichtigsten in der Modebranche. Mit diesen wird garantiert, dass sie keine Zwangsarbeit, keine Kinderarbeit, keine Diskriminierung erlauben und die gängigen Hygiene-Vorschriften als Firma einhalten.

Patagonia – Kleidung, die länger als eine Saison hält

Wer nachhaltige Klamotten für extremes Wetter oder einen bestimmten Sport sucht, ist bei Patagonia sehr gut aufgehoben. Patagonia ist das wohl bekannteste Modelabel, das wir hier vorstellen, allerdings wissen die wenigsten, wie sehr sich die Firma für fair produzierte Kleidung einsetzt. 1973 gründete Yvon Chouinard die Marke, nachdem er lange vergeblich nach einer nachhaltigen Marke für Outdoor Bekleidung gesucht hatte.

Yvons Unternehmen setzt sich seit seiner Gründung für die eigene Klimaneutralität ein und will damit ein globales Zeichen gegen den modernen Kapitalismus setzen. Es ist allerdings nicht nur die vollkommene Klimaneutralität, die sie als Unternehmen anstreben, sondern vielmehr die Verantwortung für die eigenen Emissionen zu übernehmen. Transparenz ist für Patagonia ein darum ebenso wichtiges Thema. Auf ihrer Website informieren sie als umweltfreundliche Mode Marke ihre Kunden ausführlich über den eigenen globalen Fußabdruck.

Die Natur hat für den Gründer eine enorm wichtige Bedeutung. Neben dem Sport sieht er die Umwelt als wichtigen Rückzugsort und lebenserhaltende Quelle an. Daher setzt sich Patagonia bereits seit 50 Jahren für ihren Schutz ein. Dafür schließen sie Partnerschaften mit lokalen, indigenen Völkern, die sich wiederum in ihrem Ermessen um den Erhalt der Biodiversität bemühen. Auch der weltweite Umstieg zu erneuerbarer Energie ist für die Marke eine Aufgabe, zu der sie einen Beitrag leisten möchten. Deswegen unterstützen sie unter anderem einige kleine und größere Gemeinschaften bei der Umstellung von fossiler zu nachhaltiger Energie.

Um eine weltweite nachhaltige Entwicklung bewirken zu können, muss natürlich vor allem politisch zu den Gunsten der Erde gehandelt werden. Yvon Chouinard ist sich dessen bewusst und nutzt aus diesem Grund Teile seiner Einnahmen dafür, Gruppen, die sich für politische Veränderungen einsetzen, zu unterstützen. Insgesamt spendete der Konzern bisher 14 Millionen Euro an Organisationen dieser Art. Das Biomode Label hat in den Achtzigern das 1%-Programm ins Leben gerufen. Im Programm hat sich der Konzern für Öko Kleidung dazu verpflichtet, ein Prozent, all ihrer Einnahmen jedes Jahr an Organisationen, die sich für den Naturschutz einsetzen, zu spenden. Bisher konnten durch das Programm knapp 89 Millionen Dollar erwirtschaftet werden. In der Vorbildfunktion appelliert Patagonia immer wieder an andere Firmen, es ihnen mit dieser Strategie gleichzutun.

Kürzlich hat der Gründer erneut für Schlagzeilen gesorgt. Mit inzwischen 83 Jahren hat er sich dazu entschieden, sein Lebenswerk Patagonia an gemeinnützige Organisationen zu überschreiben. Nach Angaben der New York Times hat die Firma insgesamt einen Marktwert von 3 Milliarden Dollar. Das bedeutet, dass alle erwirtschafteten Einnahmen künftig neben dem Erhalt der Firma in den Naturschutz fließen, dabei kommt eine stattliche Summe von rund 100 Millionen Dollar im Jahr zusammen. Mit den Worten „Es macht keinen Sinn, als Milliardär zu sterben, wenn man zu Lebzeiten so viel Einfluss auf die Welt haben kann“ begründete Yvon Chouinard seine selbstlose Entscheidung.

People Tree – Designs für jede Gelegenheit

Die alteingesessene Marke wurde als seriöse Fairtrade Organisation ausgezeichnet und produziert bereits seit 1991 Fairtrade Kleidung. Dabei haben sie sich vor allem auf den Vertrieb von nachhaltiger Damenmode spezialisiert. Die Designs sind elegant und für so ziemlich jeden Anlass geeignet. Ihre Entwürfe beschreibt die Marke selbst als zeitlos und langlebig. Um der Nachhaltigkeit gerecht zu werden, wird die ökologische Mode nach den ethischen und ökologischen Standards hergestellt. Nach diesem System produziert das Unternehmen bereits seit 30 Jahren, womit sie ein Vorreiter in der Produktion von Bio-Klamotten sind.

Die Qualität der Kleidung steht bei People Tree im Vordergrund. Die Kleidungsstücke sollen schließlich länger als eine Saison halten und noch einige Jahre später genauso gut auf der Haut anfühlen. Obwohl die Qualität der Mode entsprechend hoch ist, sind die Preise dennoch im Vergleich zu anderen Fair Fashion Marken erschwinglich. Die wirtschaftliche Unabhängigkeit ist für die Firma sehr wichtig, weswegen sie sich stetig um diese bemühen. Partnerschaften, sowohl in der Erzeugung als auch in der Produktion, finden aus diesem Grund konstant und mit denselben Organisationen statt.

Selbstverständlich spielt der Schutz der Erde für faire Modelabels und damit auch für People Tree eine wichtige Rolle. Um dem Planeten etwas zurückzugeben, fördert People Tree regelmäßig Initiativen zum Schutz der Umwelt. Ein weiteres Projekt, der Brand ist es, altes Handwerk, wie Sticken, Drucken, Nähen und Färben neu auszulegen und zeitgemäß zu betrachten. In der Ausbildung ihrer Näher:innen legen sie daher Wert auf die Entwicklung von Gemeinschaften. In der Modebranche wissen viele der Produzierenden oft nicht um ihre Rechte. Es mangelt ihnen an Bildung und Wissen, das sie benötigen, um aus den miserablen Verhältnissen entfliehen zu können. Seit den Neunzigern setzt sich die Marke für Öko-Klamotten daher für die Weiterbildung von Kindern und Gemeinschaften in gefährdeten Kommunen ein.

Häufig gestellte Fragen zu nachhaltiger Kleidung

Was ist nachhaltige Kleidung?

Nachhaltige Mode – auch Fair Fashion, Sustainable Fashion, grüne Mode oder Öko-Mode genannt – beschreibt Kleidung, bei deren Produktion weder Mensch noch Umwelt zu Schaden kommen.

Was sind die Merkmale von nachhaltiger Kleidung?

Bestimmte Siegel wie zum Beispiel der Global Organic Textile Standard sind ein klares Indiz dafür, dass es sich bei der Kleidung um nachhaltige Produkte handelt.

Wie kann ich meine Garderobe nachhaltiger gestalten?

Indem Sie bereits vorhandene Kleidung so lange wie möglich tragen oder indem Sie neue Kleidung von nachhaltigen Firmen oder Second Hand kaufen.

Warum ist nachhaltige Kleidung so wichtig?

Nachhaltige Kleidung hat viele Vorteile. Zum einen kann sie auf lange Sicht den Geldbeutel schonen und zum anderen einen großen Einfluss auf die industrielle Entwicklung haben. Die Bekleidungsindustrie produziert Unmengen von CO₂. Mit der Entscheidung, Ihre Kleidung nachhaltig zu kaufen, unterstützen Sie eine umweltfreundliche Entwicklung.