Dilmah Conservation - Der Osten

Während meiner Zeit in Sri Lanka besuchte ich das MJF-Zentrum für Würdevolles Empowerment und Nachhaltige Entwicklung im Osten Sri Lankas. Nidharshan, Koordinator von Dilmah Conservation, erzählte mir von den Projekten am Zentrum.

Bunte Handabdrücke an der Wand von Dilmah Conservation

In den letzten Jahrzehnten erlebte die östliche Region von Sri Lanka schwere, naturgegebene Herausforderungen, ausgelöst beispielsweise durch einen mächtigen Zyklon im Jahre 1978 und den zerstörerischen Tsunami von 2004, der die Küstenregionen stark beeinträchtigte. Die Ereignisse veränderten die Landschaft und das Leben der lokalen Bevölkerung drastisch. Zusätzlich löste die anhaltende Sorge um die Auswirkungen des Klimawandels den Beginn von Umweltschutzaktivitäten in der Region aus.

Dilmah Conservation begann seine Arbeit nach dem Tsunami, um die Region wiederzubeleben und betroffene Familien zu unterstützen. Doch das MJF-Zentrum für Würdevolles Empowerment und Nachhaltige Entwicklung wurde erst 2017 in Kalkudah, im Osten Sri Lankas, offiziell eröffnet. Conservation kümmert sich nicht nur um Umweltaktionen sondern auch darum, die Verbundenheit innerhalb von Gemeinschaften und zwischen Mensch und Natur zu stärken. Lesen Sie weiter, wenn Sie mehr über die Projekte von Conservation im Osten des Landes erfahren möchten.

Blick aus dem Inneren des Grün-Wassertanks von Dilmah Conservation

Projekt "Begrünung von Batticaloa"

Eines des Hauptprojekte von Dilmah Conservation ist die Begrünung von Batticaloa, welches 2010 mit dem ambitionierten Ziel begann, bis 2019 eine Million Cashew-Bäume zu pflanzen. Das Ziel wurde eindrucksvollerweise erreicht und das Projekt brachte deutliche Veränderungen für die lokale Gemeinschaft. Cashew-Bäume sind sozio-ökonomische Waldbäume, was bedeutet, dass die Bäume Schatten spenden, beim Wachstum von anderen Pflanzen helfen und obendrein Cashewnüsse produzieren, die nahrhaft sind und wirtschaftlichen Nutzen haben. Hier können die Familien vor Ort direkt davon profitieren - entweder durch den eigenen Verzehr oder durch den Verkauf der Cashews.

Das Projekt hatte außerdem einen unerwarteten aber willkommenen Effekt: Die Stärkung von der Beziehung zwischen der Bevölkerung und dem Militär, welche durch jahrelange Konflikte beeinträchtigt gewesen war. Tatsächlich begann durch das Einbinden von Militäroffizieren in die Pflege von Cashew-Baumschulen und das Verteilen der Bäume in Schulen ein neues Gefühl von Zusammenarbeit und Vertrauen anstelle der alten Spannungen zu treten.

Pflanzen in upcycled Plastiksäcken bei Dilmah Conservation

Biodiversität und Anpassung an den Klimawandel

Das Zentrum konzentriert sich auch auf Biodiversität, wobei es ein Arboretum und einen von Menschen angelegten Wald betreibt. Diese Orte bieten zahlreichen Pflanzenarten ein Zuhause, inklusive sauerstoffproduzierenden Neembäumen und Buchsbäumen, die Mücken vertreiben. Sie fungieren auch als Freiluft-Klassenräume, wo Besucher, insbesondere Schüler, mehr über Pflanzenanbau in Trockenzonen und die Schaffung von Mikroklima lernen können.

Teich mit Wasserpflanzen, umgeben von anderen Pflanzen

Bei einem Besuch des Zentrums entdeckt man zahlreiche nachhaltige Anbaumethoden wie Hydroponik und auch clevere, umweltfreundliche Tricks, wie z.B. leere Kokosnüsse als Vasen. Das Ziel des Zentrums ist es, Techniken für den Anbau von widerstandsfähigen Nutzpflanzen in Trockenzonen zu erkunden und zu demonstrieren, den Bedürfnissen der Ostregion gerecht zu werden und Lösungen für Nutzpflanzen, die vom Klimawandel betroffen sind, zu finden.

Teich mit Algenfarnen (Azolla) und Info-Tafel

Bildungsarbeit und Praktika

Dilmah Conservation kümmert sich auch um Bildung. Das Zentrum bietet Praktika für Studierende von Agrarkultur- und Technologie-Programmen an. Die Praktika gehen normalerweise 6 Monate lang und beinhalten Untersuchungen zu den Anbautechniken für Trockenregionen, die im Zentrum präsentiert werden, als auch Forschung zum Klimawandel mithilfe der Daten von der Klima-Wetter-Station des Zentrums. Dies vermittelt den Studierenden Praxiserfahrung und bereitet sie auf den Umgang mit Umweltproblemen vor.

Pandanus-Pflanze bei Dilmah Conservation

Nachhaltige Praxis

Der wichtigste Punkt ist jedoch, dass Dilmah Conservation für alle Aktivitäten innovative umweltfreundliche Methoden nutzt. Deswegen sind beispielsweise alle Gebäude des Zentrums umweltfreundlicher, sodass sie Monsun-Winden standhalten können und die grasbedeckten Dächer für Kühle sorgen.

Anhand der ganzen Forschungen zum Klimawandel vor Ort hat das Zentrum eine Liste mit einfachen Veränderungen entwickelt, wie man sich auf den Klimawandel vorbereiten kann - ohne fortgeschrittene Technologien.

Einfache Schritte zur Anpassung an den Klimawandel:

  1. Anbau von Pflanzen, die belastbarer hinsichtlich Klimaveränderungen sind.
  2. Stärkung von verschiedenen Vegetationsbereichen.
  3. Effizientere Nutzung von Regenwasser und Abwasser.
  4. Einsatz von Biokohle für eine langfristige Verbesserung der Bodenqualität.
  5. Einsatz von ganzheitlichen Agrarsystemen wie Aquaponik und Feldwaldbau.
  6. Nutzung von Gartenabfällen, um die Bodenfeuchtigkeit der Felder zu erhalten.
  7. Betreiben von ressourcenschonender Landwirtschaft

Die Schritte können von jedem, der einen Garten hat, als auch von Organisationen, die die Ausdauer ihrer Nutzpflanzen und ihres Bodens verbessern wollen, durchgeführt werden. Dadurch hat man bessere Chancen, den Klimawandel zu bekämpfen.

Pflanzen unterschiedlicher Größe in der Baumschule von Conservation

Fazit

Zusammengefasst war mein Besuch bei Dilmah Conservation im Osten Sri Lankas eine lehrreiche Erfahrung, die mir viel Hoffnung für die Zukunft gegeben hat. Conservation setzt ein gutes Beispiel dafür, wie man mit gebündelter Kraft sich von Naturkatastrophen erholen, gegen Klimawandel kämpfen und Gemeinschaftsbeziehungen stärken kann. Die Arbeit von Conservation zeigt, wie wichtig es ist, Gemeinschaftsengagement, Bildung und innovative Praktiken zu kombinieren, um eine nachhaltige Zukunft zu schaffen. Und daran glauben wir bei Dilmah.

Feld voller Wassernabel (Gotu Kola) mit Info-Tafel